Mittelalterliche Hochzeiten

Das Mittelalter liegt weit in der Vergangenheit und ist reich an historischen Ereignissen. Es war eine Blütezeit für viele europäische Völker, ein mit vielen Mythen umhülltes Zeitalter der Ritterturniere und der Kriegszüge. Im Mittelalter bildeten sich Zünfte von Arbeitern, Handwerkern und Gewerbetreibenden. Der Bardengesang kam auf. In Westeuropa wurden die ersten Universitäten gegründet. Parallel dazu gediehen in der Bevölkerung dieser Zeit vielfältige Aberglauben, Rituale und Bräuche, die auf das Heidentum zurückgehen.

Mittelalterliche Hochzeiten

Hochzeitstraditionen

Hochzeitliche Traditionen und Bräuche spielten in diesen altertümlichen Zeiten eine sehr wichtige Rolle. Die Hochzeitsriten der verschiedenen Völker umfassten eine Reihe von Ereignissen, beginnend mit der Brautwerbung, über die Verlobung und die Trauung bis hin zu einem abschließenden Hochzeitsfest. Die Ehestifter nahmen die Heiratsvermittlung auf sich, deren Zweck es war, die Eltern der Braut und des Bräutigams zu einer Einigung zu bewegen, d. h. ihre gegenseitige Zustimmung zu der künftigen Ehe zu erlangen. Der zentrale Rechtsschritt im Mittelalter war die Verlobung, die später durch eine kirchliche Trauung besiegelt wurde. Die Verlobungsbrauch bestand darin, dass sich die Parteien zunächst auf ein Geschenk des Bräutigams an die Braut und auf die Höhe der Mitgift für die Braut einigten. Daraufhin gab der Vater der Braut seine Zustimmung zur Heirat seiner Tochter, und der Vater des Bräutigams (oder der Bräutigam selbst) gab seine Zustimmung zur Eheschließung. Die Väter der Braut und des Bräutigams schüttelten sich dann die Hände (dieser Brauch wurde als "Handschlag" bezeichnet) und die Verlobung galt als vollzogen. Beide Familien mussten eine Anzeige an der Kirche anbringen, die ankündigte, wer heiraten würde. Dies geschah, damit gegen die Eheschließung ein Widerspruch eingelegt werden konnte, sofern es dafür Gründe gab.

Wie verlief der Hochzeitstag im Mittelalter?

Die Trauung fand üblicherweise mittags oder sogar am Vormittag statt. Vor der Hochzeitszeremonie wurden Braut und Bräutigam (die nicht gemeinsam die Kirche betraten) von großen Prozessionen begleitet. Die adrett gekleidete Braut reiste mit ihren Freundinnen (und manchmal auch mit den Trauzeugen) zur Kirche mit einer Kutsche, die gewöhnlich von vier Pferden gezogen wurde. Der Bräutigam mit seinen Freunden und Begleitern kam auf einem Pferd angeritten. War die Kirche in der Nähe, gingen die Braut, der Bräutigam und alle Begleiter zu Fuß dahin. Die Prozessionen wurden von Musikanten begleitet, die Geigen, Flöten, Trommeln und Trompeten spielten, und wenn sich die Prozession der Kirche näherte, wurde sie von Glockengeläut begrüßt.

Die Gruppe betrat die Kirche. Die Braut und der Bräutigam wurden zum Hauptaltar geführt. Der Geistliche fragte zunächst die Verwandten der Braut und des Bräutigams, ob jemand von ihnen Einwände gegen die Trauung habe, und fragte dann die Braut und den Bräutigam, ob sie den Ehebund eingehen wollten. Nach der Zeremonie ging das junge Paar zum Elternhaus der Braut (in der Regel fand die Feier im Brauthaus statt), wobei der Bräutigam vorausging, aber das Haus nicht betrat, sondern auf die Braut wartete und sie bei ihrer Ankunft begrüßte. Dann wurden Wein und ein Kelch aus dem Haus geholt. Alle Anwesenden machten einen Schluck aus dem Kelch, wonach der Bräutigam den Wein trank, gefolgt von seiner Braut. Sie sollte dann den Kelch über ihren Kopf werfen, und einer der Trauzeugen sollte den Hut vom Kopf des Bräutigams nehmen und ihn auf den Kopf der Braut setzen. Sie war die erste, die das Haus betrat, gefolgt von allen anderen. Hier beglückwünschten alle Anwesenden die frisch Vermählten und überreichten ihnen Hochzeitsgeschenke. Während des ganzen Prozesses klangen Musik und Lieder. Dann kündigte ein Trommelschlag den Beginn der Mahlzeit an. Bei der Hochzeit wurde ein üppiges Mahl serviert, das natürlich abhängig vom sozialen Status des Brautpaares variierte. Brot und Wein waren auf jeden Fall ein Muss auf dem Festtisch.

Hochzeitstraditionen

Hochzeitstafel im Mittelalter

Man sollte bedenken, dass Brot eine Art heiliger Gegenstand war und sowohl im täglichen als auch im religiösen Leben der damaligen Bevölkerung eine wichtige Rolle spielte, und dass es als Ketzerei und große Übertretung galt, die Brotreste wegzuwerfen. Zum Hochzeitsmahl konnten auch Gerichte aus Fisch, Fleisch, Eiern, Honig, Pilzen, Wild, Obst, Gemüse und vielem mehr gehören. Salz war zu dieser Zeit äußerst wertvoll, da er eine der Währungseinheiten in der mittelalterlichen Welt war, ebenso wie Kräuter und Gewürze, die als Luxusgüter galten. Viele längst übliche Lebensmittel wie Kartoffeln, Paprika, Mais, Tomaten etc. waren im Mittelalters noch nicht mal bekannt, sie wurden erst nach der Zeit der großen geografischen Entdeckungen zugänglich.

Das Hochzeitsfest, das von Musik und Tanz begleitet wurde, erstreckte sich bis Mitternacht. Gegen Mitternacht wurde ein neuer Festzug veranstaltet, an dem alle Verwandten und Trauzeugen, und manchmal auch alle Anwesenden teilnahmen, um die Braut in ihr Schlafgemach zu begleiten.

In den Morgenstunden des Folgetages tauschten die frisch Vermählten ihre Geschenke aus. Geschenke waren grundsätzlich ein wichtiger und fester Bestandteil der Hochzeitsfeierlichkeiten: die Brautleute selbst beschenkten sich gegenseitig, alle bei der Hochzeit anwesenden Gäste überreichten dem Brautpaar Gaben, die Eltern des Brautpaares wiederum machten den Gästen und Dienern (falls die Familie Diener hatte) vielfältige Geschenke und spendeten Geld und Essen für die Armen.

Die Hochzeit - ein wichtiges Ereignis dieser Zeit

Die damaligen Hochzeiten waren reich an Traditionen, lebhaft und unvergesslich. Außerdem war die Hochzeit das bedeutendste Ereignis im Leben eines Menschen und symbolisierte den Beginn eines neuen Lebensabschnitts.

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